Tempo 30 in der Kernstadt: CDU-Ratsmitglieder und Ortsvorsteher fordern Überprüfung der neuen Regelung

Seit Beginn der Woche gelten in der Sundener Kernstadt neue Tempo-30-Zonen mit dem Zusatz „Lärmschutz“ – unter anderem an der Silmecke und entlang der Hauptstraße zwischen dem Sunderland Hotel und dem Sportplatz. Die Umsetzung basiert auf dem Lärmaktionsplan, den der Stadtrat im vergangenen Jahr beschlossen hat.

Die örtlichen CDU-Ratsmitglieder sowie die beiden Ortsvorsteher der Kernstadt sehen die flächendeckende Geschwindigkeitsreduzierung jedoch kritisch. Sie verweisen darauf, dass Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen nur an besonders sensiblen Punkten – etwa vor Schulen, Kitas oder Senioreneinrichtungen – sinnvoll sei. Eine pauschale Absenkung auf 30 km/h für alle und zu jeder Zeit halte man dagegen weder für verhältnismäßig noch für praxistauglich.

In einer gemeinsamen Stellungnahme fordern die Ratsmitglieder und Ortsvorsteher eine zügige Evaluierung der neuen Regelung und eine erneute politische Beratung, sobald Erfahrungen aus der Praxis vorliegen.

Lesen Sie hier im Wortlaut:

„Stellungnahme der örtlichen CDU-Ratsmitglieder und Ortsvorsteher der Kernstadt Sundern

Die acht direkt gewählten Ratsmitglieder der Kernstadt sowie Ortsvorsteher Georg Te Pass und die künftigen Ortsvorsteher André Kracht (Obersundern) und Wolfgang Buchheister (Sundern) lehnen die neu eingerichteten Tempo-30-Zonen in der Kernstadt – an der Silmecke und an der Hauptstraße (vom Sunderland Hotel bis zum Sportplatz) – ab.

Auf Hauptverkehrsstraßen muss weiterhin der Grundsatz gelten, dass 50 km/h die Regelgeschwindigkeit ist. Eine pauschale Herabsetzung auf 30 km/h für alle und zu jeder Zeit ist nicht sinnvoll. Sie sorgt für berechtigte Verärgerung in der Bevölkerung, während der Nutzen für den Lärmschutz kaum erkennbar ist.

Wo es um Schulen, Kitas, Senioreneinrichtungen oder bekannte Unfallschwerpunkte geht, steht für uns außer Frage: Tempo 30 ist dort richtig und notwendig. Ein Beispiel ist die Senioreneinrichtung in der Settmeckestraße, wo es bereits schwere Unfälle gegeben hat und wir seit langem eine Geschwindigkeitsreduzierung fordern.

Für den Bereich Silmecke haben wir uns seit Jahren für eine Reduzierung von 70 auf 50 km/h kurz vor dem Ortseingangsschild eingesetzt, da sich dieser Abschnitt bereits innerhalb der Wohnbebauung befindet und regelmäßig von Schulkindern überquert wird. Diese Reduzierung wurde seitens der Stadt schriftlich zugesagt, bislang jedoch noch nicht umgesetzt. Stattdessen erfolgte nun nach dem Ortseingangsschild eine Absenkung auf 30 km/h – eine Maßnahme, die von uns nie aktiv gefordert wurde. Als Alternative könnten wir uns im Bereich der Grundschule und der Kita von 7:30 bis 8:00 Uhr eine zeitlich begrenzte Tempo-30-Zone vorstellen.

Wir fordern die Stadtverwaltung auf, eine zügige Evaluierung der neuen Tempo-30-Regelungen vorzunehmen. Bürgerinnen und Bürger, die mit diesen Maßnahmen nicht einverstanden sind, sollten dies deutlich äußern, damit ihre Stimmen in eine Neubewertung durch die Stadt einfließen können.

Mit freundlichen Grüßen

die örtlichen Ratsmitglieder
Marcus Schauerte (Sundern-Mitte, CDU), Fabian Blome (Sundern-Röhre, CDU), Stefan Lange (Sundern-Silmecke, CDU), Sebastian Booke (Sundern-Teckelsberg, CDU), Marc-Oliver Sitiewe (Sundern-Bergstraße, CDU), Ulla Kaiser (Sundern-Brandhagen, CDU), Patric Cremer (Sundern-Im Spree, CDU) und Katja Scheffer (Sundern-Settmecke, CDU)

der Ortsvorsteher
Georg Te Pass (CDU)

die designierten Ortsvorsteher
Wolfgang Buchheister (Sundern, CDU) und André Kracht (Obersundern, CDU)“