CDU kritisiert Standort für Flüchtlingsunterkunft und sieht erschöpfte Integrationskapazität

Am Dienstagabend hat der Rat der Stadt Sundern über die Erweiterung der Unterbringungskapazitäten für Geflüchtete abgestimmt. Da zurzeit 415 Flüchtlinge in Sundern untergebracht sind und ca. 50 Geflüchtete pro Monat hinzukommen, sind die Unterbringungsmöglichkeiten der Stadt Sundern erschöpft. Daher wird die Stadt Sundern Wohncontainer für 60 Flüchtlinge mit Landesmitteln kaufen und aufstellen. Die Stadtverwaltung hat als mögliche Standorte den Schulhof der Dietrich-Bonhoeffer-Schule, den Rathausinnenhof und den Schulhof der ehemaligen Grundschule Westenfeld benannt.

„Für die CDU zeigt sich in Sundern – wie auch im ganzen Land – eine deutliche Diskrepanz zwischen der Pflicht zur Aufnahme von Flüchtlingen und der vorhandenen Möglichkeiten. Wohnraum, Schul- und Kitaplätze sind erschöpft und die Integrationskapazitäten ausgereizt. Die Handlungsunfähigkeit der Bundesregierung fällt uns in Sundern auf die Füße. Die Bundesregierung muss endlich die Einwanderungsregeln so anpassen, dass sie den Integrationskapazitäten und den Erwartungen der Bevölkerung entsprechen und uns nicht alle überfordern“, so CDU-Pressesprecher Fabian Blome.

Die CDU-Fraktion möchte weiterhin erreichen, dass die Flüchtlinge dezentral und sozialverträglich untergebracht werden. Daher hat sie sich gegen eine einzelne große Containerunterkunft mit 60 Plätzen ausgesprochen. Zudem ist es Ziel der CDU, das Areal rund um den heutigen Standort der Dietrich-Bonhoeffer-Schule hin zu einem modernen Wohnquartier zu entwickeln, in dessen unmittelbarer Nähe sich die neue sechsgruppige Kita mit künftig über 100 Kindern befindet. Auch der Standort der ehemaligen Grundschule in Westenfeld wurde durch die CDU verworfen, da in dem Gebäude bereits 30 Flüchtlinge untergebracht sind.

„Wir haben vorgeschlagen, den Standortvorschlag Rathausinnenhof für 30 Flüchtlinge vorzusehen und einen weiteren Standort für Wohncontainer für insgesamt 30 Flüchtlinge zu suchen. Die Stadt verfügt über ausreichend nutzbare Freiflächen.“

Abgesehen von der CDU-Fraktion haben sich jedoch die übrigen Fraktionen im Rat dafür entschieden, Container für 60 Flüchtlinge an der Dietrich-Bonhoeffer-Schule aufzustellen. „Wir halten die Anzahl der Plätze und den Standort für nicht sozialverträglich und sehen diese Entscheidung kritisch“. Die Container werden nun bestellt und sollen bis Ende des Jahres aufgebaut werden. „Wir appellieren an die anderen Fraktionen und die Verwaltung, in dieser Zeit noch einmal über eine Aufteilung der Plätze und Verlagerung auf weitere alternative Standorte nachzudenken“, so CDU-Fraktionsvorsitzender Stefan Lange. „Unser Ziel ist es, dass Integration in Sundern gelingt. Die Entscheidung von Dienstagabend wird nicht dazu beitragen.“