Ortsverband Sundern: „Bau eines Kulturhauses passt nicht zum Sanierungsstau in anderen Bereichen“

Sunderns alte Johannesschule: Das Haus für Kultur und Begegnung ist Kür, die Aufarbeitung des Sanierungsstaus dagegen Pflicht.

Der CDU-Ortsverband Sundern spricht sich gegen einen Neubau des Kulturhaues zum jetzigen Zeitpunkt aus. Vielmehr sollten zunächst dringendere Investitionen getätigt und umgesetzt werden. „Wenn nach Schätzung des Rathauses zuletzt allein 310 Stunden des Fachbereichs ‚Stadtentwicklung und öffentliche Infrastruktur‘ in die Vorplanung des Kulturhauses investiert wurden, dann passt das im Verhältnis nicht zu der langen Liste an offenen Bau- und Sanierungsmaßnahmen im Bereich der Bildungs- und Sportinfrastruktur im Ortsteil Sundern. Die Sanierungsmaßnahmen im Bildungsbereich sind jedoch aus unserer Sicht Pflicht – und das Kulturhaus Kür“, so Ratsmitglied Fabian Blome (CDU).

Daher fordert der CDU-Ortsverband eine Priorität auf den Bildungsbereich, sowie auf den Neubau der Feuerwehr und der technischen Dienste zu legen. Wenn dann das knappe Personal der Planungsabteilung im Rathaus wieder Freiraum habe, dürfe der Neubau des Kulturhauses wieder in den Fokus rücken – aber nicht vorher.

Zuletzt hat der Ausschuss für Bildung und Sport am 23. November eine fachbereichsübergreifende Priorität auf die drängenden Baumaßnahmen in den Schulen und Sporthallen, wie die Sanitärbereiche und Brandschutz, gefordert und die Verwaltung beauftragt konkrete Vorschläge zu erarbeiten, wie diese Maßnahmen zeitlich vorgezogen werden können. Über diese Priorisierung muss nun der Stadtrat in seiner Sitzung am 14.12.23 entscheiden.

Für den CDU-Ortsverband geht es nicht überein, dass man es seit Jahren personell nicht schafft den Sanitärbereich der Dreifachsporthalle zu sanieren, gleichzeitig aber die knappen Personalressourcen in die Vorplanung eines neuen Kulturhauses investiert. „Hier stimmen die Prioritäten nicht. Daher begrüßen wir es, dass der Stadtrat die Priorisierung der Projekte nun an sich zieht“ so CDU-Ortsverbandsvorsitzender Sebastian Booke.

Fördergelder sollten zunächst ausschließlich für die Sanierung und den Umbau der Alten Johannesschule akquiriert werden, damit die VHS und Musikschule für die Zukunft dort heimisch sind und die Bausubstanz der Alten Johannesschule erhalten bleibt. Auch sei es sinnvoll in diesem Zusammenhang den Franz-Josef-Tigges-Platz zur Fußgängerzone zu öffnen und neu zu gestalten.

„Alle Planungen darüber hinaus sollten zurückgestellt werden und sämtliche Arbeitskraft auf die dringenderen Projekte fokussiert werden,“ fordert Sebastian Booke (CDU).

Auch die geplante Förderung des Kulturhauses von bis zu 70 Prozent rechtfertige keine andere Entscheidung. „Fördertöpfe kommen und gehen. Zudem muss man bedenken, dass jede Preissteigerung des Projektes außerhalb der Förderung liegt und zu 100 % durch die Stadt getragen werden muss. Wir haben in Sundern bereits jetzt ein gutes Kulturangebot. Ein Kulturhaus ist kein schlechtes Projekt, aber zum jetzigen Zeitpunkt müssen die Prioritäten auf den anderen Maßnahmen liegen“, so die Auffassung des Vorstandes des CDU-Ortsverbandes Sundern.